4. august 1859: Knut Hamsun wird in in Garmostræde (Lom) als Knud Pedersen geboren. Er ist das vierte von sechs Kindern des Schneiders Peder Skultbakken aus Vågå in Gudbrandsdalen, der 1852 Tørøe Olsdatter heiratete.

1862: Peder Skultbakken und seine Familie wandern nach Nordland aus, wo sie in Hamsund bei Hamarøy extreme Armut ertragen müssen.

1868-1873: Den Eltern von Knud zuliebe übernimmt ein pietistischer Onkel Knud als Pflegesohn. Dieser strenge Onkel bringt ihm das Schreiben und Lesen bei.

1873: Nachdem er die Grundschule absolviert hat, wird Knut Hamsun konfirmiert. Danach beginnt er, unterschiedliche Tätigkeiten auszuüben. Auf diese Weise wird er Kaufmannslehrling in Tranoy. Später schleppt er Kohlesäcke im Hafen von Bodø. Darüber hinaus arbeitet er als Postbote, Hilfsarbeiter, Schuhmacherlehrling, Lehrer und Conférencier.

1877: „Den Gaatefulde“. Eine Liebesgeschichte aus dem Nordland wird in Tromsø gedruckt.

1878: „Et Gjensyn“, eine epische Dichtung und „Bjørger“ erscheinen.

Winter 1879-1880: Er hält sich in Kristiania, dem heutigen Oslo, auf, wo er extremen Hunger und Armut erlebt.

Feb. 1881-Okt. 1884: Die ersten Reisen in die USA. Unter den verschiedenen Orten, die er besucht, sind Wisconsin und Minnesota, wo er in der Prärie arbeitet.

Nov. 1884: Er kehrt zurück nach Norwegen. Krank und schwach lässt er sich in Valdres nieder, wo er wieder gesund wird. Er schreibt Artikel für verschiedene Zeitungen, besucht Konferenzen und hält Reden. In Kristiania erlebt er abermals Hunger und Armut.

Herbst 1886: Er reist zum zweiten Mal in die USA und hält sich in Minneapolis und Chicago auf, wo er als Zugschaffner tätig ist.

1888: Hamsun kehrt zurück nach Skandinavien und hält sich einige Zeit in Kopenhagen auf. Er gibt den ersten Teil des Romans Sult in der dänischen Zeitschrift Ny Jord heraus.

1889: Er gibt einen langen Artikel heraus: Fra det moderne Amerikas Aandsliv, in dem er sich in starken Worten gegen die amerikanische Moral und Lebensanschauung äußert, sowie gegen Emerson und Whitman. Darüber hinaus gibt er anderes Material heraus, in dem er die großen norwegischen Schriftsteller anficht, die er für talentlos hält. Darunter Lars Oftedal.

1890: Sult wird als komplettes Werk herausgegeben. Das Werk ist der Durchbruch Hamsuns als Schriftsteller.

1891-1892: Er geht auf Konferenztournee in Norwegen, wo er auch Ibsen und Johannes V. Jensen angreift.

1892: Mysterier erscheint.

1893: Redaktør Lynge, ein romantisches Buch gegen den Journalistenstand, den Hamsun verachtet.

1894: Hamsun gibt den Roman Pan heraus.

1898: Hamsun heiratet Bergljot Bech (Scheidung 1906). Unter dem Einfluß der Liebe schreibt er „Victoria“, vielleicht sein größter Liebesroman. Er reist nach Finnland, wo er sich ein Jahr lang aufhält.

1899: Hamsun reist nach Russland, hauptsächlich Kaukasien, und in die Türkei. 1903 publiziert er Reiseerinnerungen.

1900: Im März kommt er nach Kopenhagen und reist nach Hamarøy, wo er an „Munken Vendt“ arbeitet. Im Herbst geht er zurück nach Kristiania.

1901: Aufenthalt in Kristiania, Ås und Kopenhagen. Arbeitet an dem Stoff von der Reise in den Orient.

1902: Seine Tochter Victoria wird geboren. „Munken Vendt“ erscheint.

1903: Aufenthalt auf Samsø. Er gibt „I Æventyrland“ , „Kratskog“ und „Dronning Tamara“ heraus. Gustav Vigeland modelliert eine Büste von Hamsun.

1904: Die Gedichtsammlung „Det vilde kor“ und „Sværmere“ erscheinen, zusammen mit Artiklen in Forposten. Hamsun bekommt Houens Stipendium. Aufenhalt in Kopenhagen und Samsø. Er trifft Johannes V. Jensen.

1905: Baut ein Haus und lässt sich in Drøbak nieder. Er beteiligt sich mit Artikleln und Gedichten am Gewerkschaftsskampf. Gibt die Kurzgeschichtesammlung „Stridende liv“ heraus.

1906: Heirat mit Bjerglot wird anulliert. Hamsun wohnt in der Pension ’Utsikten’ und arbeitet an den ersten ’Wanderbüchern’.

1907: Hamsuns Vater stirbt. Vortrag „Ærer de unge“. Im Sommer ein Aufenthalt in Kongsberg. „Under høststjærnen“ erscheint, zusammen mit Hamsuns gesammelten Schriften in fünf Bänden.

1908: Hamsun heiratet die Schauspielerin Marie Andersen aus Elverum. Sie bekommen vier Kinder (sein „Brev til Marie“ wird postum herausgegeben). Zu dieser Zeit schreibt er auch seine Wandertrilogie.

1913: Mit seiner Trilogie und dem Werk Benoni-Rosa kritisiert Hamsun den Modernismus, den er für das Unglück der Menschheit verantwortlich hält, und zollt öffentlich dem alten Norwegen und dessen Werten seinen Respekt.

1917: Er gibt Markens Grøde, ein Buch mit starken anti-modernistischen Themen, heraus.

1920: Hamsun bekommt den Nobelpreis für Literatur für Markens Grøde.

Winter 1926: Hamsun begibt sich in Psychotherapie in Oslo.

1930-1936: Hamsun schreibt die August-Trilogie. 1936 schließt er sein Werk mit Ringen Sluttet ab. Danach lebt er in totaler Isolation auf Nørholm.

Juni 1943: Hamsun repräsentiert Norwegen auf einer Presse-Konferenz in Wien. Zu diesem Zeitpunkt ist Hamsun taub und halb-blind. Wie schon im 1. Weltkrieg setzt er sich für die Unterstützung von Deutschland ein. Er spricht sich gegen die norwegische Widerstandsbewegung aus, und ist enttäuscht über die Flucht des Königs von Norwegen. Knut Hamsun gehört zu den Norwegern, dessen Briefe und Eingaben dazu führen, dass die meisten Norweger aus deutschen Gefängnissen entlassen werden.

26. Juni 1943: Hamsun trifft sich mit Adolf Hitler und ist einer der sehr wenigen Menschen, die ihm je widersprechen. Er kritisiert auch Terboven. Hitler ist rasend und bricht das Treffen ab.

7. Maj 1945: Hamsun schreibt einen Nachruf anlässlich des Todes von Hitler.

26. Maj 1945: Hamsun wird nach Nørholm geschickt.

14. Juni 1945: Hamsun wird ins Grimstad hospital zwangsverlegt und wegen Landesverrats angeklagt. Hamsun selbst sagt, man soll ihn entweder inhaftieren oder sofort entlassen. Marie Hamsun wird der nazistischen Propaganda beschuldigt. Hamsun muss sich einer psychologischen Untersuchung unterziehen, und wird nach einem anstrengenden Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik mit folgender Diagnose entlassen: ”Nicht irrsinnig, aber von stetig nachlassender Seelenverfassung.” Hamsun selber meint, der Klinikaufenthalt sei an dieser schwachen Verfassung schuld.

2. September 1945: Hamsun kommt in ein Altersheim in Landvik.

Dezember 1947: Hamsun liest seine Verteidigungsschrift vor dem Gericht in Grimstad.

1948: Hamsun wird vom Vorwurf der NS-Mitgliedschaft freigesprochen, aber die Leistung des Schadenersatzes in Höhe von 575.000 damaligen norwegischen Kronen ruiniert ihn.

1949: Hamsun gibt „Paa Gjengrodde Stier“ heraus.

19. Februar 1952: Knut Hamsun stirbt in Nørholm. Marie richtet sein Kissen, und er sagt: ”Lass es, Marie, ich sterbe jetzt.”